Wälze-Bach

Gewässerkennzahl 428872
Einzugsgebiet in Hessen 19,51 km²
Gewässerlänge in Hessen 8,9 km
Anliegerkommunen Bad Wildungen (Waldeck-Frankenberg), Bad Zwesten (Schwalm-Eder)
Schutzgebiete

Vogelschutzgebiet Kellerwald

Besondere Arten

Eisvogel, Schwarzstorch, Sperlingskauz, Wespenbussard

Der Wälze-Bach gehört zu den grobmaterialreichen, silikatischen Mittelgebirgsbächen (Gewässertyp 5). Sein Ursprung befindet sich an der Wasserscheide zwischen Schwalm und Eder, östlich von Odershausen im Stadtgebiet von Bad Wildungen (Kreis Waldeck-Frankenberg). Er verläuft in südöstlicher Richtung an der Ortslage von Braunau vorbei und entwässert nach ca. 9 km im Gemeindegebiet von Bad Zwesten (Schwalm-Eder-Kreis) in die Schwalm. Auf dem Weg zur Mündung nimmt der Wälze-Bach die Zuflüsse Kirschenbach (2,5 km), Gersbach (3,5 km) sowie den Paulbach (1,9 km) auf. Darüber hinaus fließt der Wälze-Bach auf einer Länge von 4 Flusskilometer durch das Vogelschutzgebiet Kellerwald.

Defizite am Gewässer

Der Wälze-Bach ist abschnittsweise durch negative Veränderungen gekennzeichnet. Als Hauptprobleme für eine natürliche Gewässerentwicklung wurden Strukturarmut im Bereich des Gewässerbettes, die teils vorhandenen Uferbefestigungen sowie ein grabenartiges Gewässerprofil und das weitgehende Fehlen naturnaher Uferrandstreifen identifiziert. Zudem befinden sich im Gewässerverlauf zahlreiche Wanderhindernisse für Fische und wassergebundene Kleintiere, wie Abstürze und Sohlbefestigungen oder die Verrohrung in der Ortslage von Bad Zwesten.

Entwicklungsmaßnahmen

zur Renaturierung

Entwicklungsmaßnahmen 

zur Renaturierung

Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement

Geplante Strukturverbesserungen durch:

  • Uferabflachung und Gewässerbettaufweitung
  • Anlage von Furkationen (Nebengerinne mit Inselbildung)
  • Initialmaßnahmen zur natürlichen Laufentwicklung
  • Soweit möglich Rückbau von Uferbefestigung und Sohlverbau
  • Einbau von Strukturelementen aus Totholz und ortstypischem Steinmaterial
  • Entnahme von nicht-standortgerechten Gehölzen
  • Entwicklung einer auentypischen Begleitvegetation durch Sukzession
  • Abschnittsweiser Ankauf oder Ausweisung von Uferrandstreifen

Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:

  • Rückbau oder Umgestaltung von Durchlässen
  • Naturnahe Umgestaltung von Sohlabstürzen z. B. durch Sohlrampen/-gleiten oder Beseitigung
  • Um- oder Rückbau von Massivsohlenabschnitten
  • natürliches Anlanden von Sohlmaterial in restriktiven Massivsohlbereichen (z. B unter Brücken) ermöglichen

Lineare Durchgängigkeit

Lineare Durchgängigkeit

Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:

  • Rückbau oder Umgestaltung von Durchlässen
  • Naturnahe Umgestaltung von Sohlabstürzen z. B. durch Sohlrampen/-gleiten oder Beseitigung
  • Um- oder Rückbau von Massivsohlenabschnitten
  • natürliches Anlanden von Sohlmaterial in restriktiven Massivsohlbereichen (z. B unter Brücken) ermöglichen

Einblicke ins Projekt

Abstimmungen

Bereits im August 2020 fand ein runder Tisch mit den beteiligten Kommunen, den Fachbehörden sowie dem für Bad Zwesten tätigen Planungsbüro statt. Dabei wurden Vorabstimmungen über die durchzuführenden Gewässerentwicklungsmaßnahmen im Rahmen des Programms „100 Wilde Bäche für Hessen“ getroffen.

Weiteres Vorgehen

Die Renaturierung des Wälze-Bachs erfolgt aufgrund der unterschiedlichen Verfahrensstände der Kommunen getrennt.

Im Gemeindegebiet von Bad Zwesten wurden bereits die Planungsleistungen von Maßnahmen ausgeschrieben. Im nächsten Schritt wurden die Planungsentwürfe mit den Beteiligten abgestimmt und mit dem Flächenerwerb begonnen.
Im Stadtgebiet von Bad Wildungen wurde zunächst mit dem Flächenmanagement begonnen. Anfang 2022 wurde ein Planungsbüro beauftragt. Das Büro hat für die gemeindeeigenen Flächen erste Planungsvorschläge entworfen. Zurzeit wird die Genehmigungsplanung erstellt und mit den Behörden vorabgestimmt.

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Galerie
Defizite am Wälze-Bach (Quelle: FIS-Wanda)

100 Wilde Bäche für Hessen ist ein Programm des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

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