Rohrbach
FFH-Gebiet
Biber, Groppe, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Der Rohrbach entspringt im nordöstlichen Knüllgebirge in der Gemeinde Alheim. Bereits nach wenigen hundert Metern verläuft das Gewässer auf dem Gemeindegebiet von Ludwigsau. Auf dem Weg bis zur Mündung in die Fulda werden insgesamt 17 Nebenflüsse aufgenommen. Der Rohrbach gehört zu den feinmaterialreichen, silikatischen Mittelgebirgsbächen (Gewässertyp 5.1)
Defizite am Gewässer
Der Rohrbach ist abschnittsweise durch negative Veränderungen gekennzeichnet. Hauptprobleme für eine naturnahe Gewässerentwicklung sind die Strukturarmut im Bereich des Gewässerbettes, die teils massiven Uferbefestigungen – insbesondere in den Siedlungsbereichen -, ein enges oder eingetieftes Gewässerprofil, das weitgehende Fehlen natürlicher und naturnaher Gewässerrandstreifen sowie die zahlreichen Wanderhindernisse für Fische und wassergebundene Kleintiere.
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement
Geplante Strukturverbesserungen durch:
- Initialmaßnahmen zur eigendynamischen Gewässerentwicklung unter Berücksichtigung der lokalen Restrektionen
- Gewässerbettaufweitungen und Uferabflachungen
- Anlage von Furkationen (Nebengerinnen mit Inselbildung)
- Einbau von Strukturelementen aus Totholz und Steinmaterial
- Entwicklung einer auentypischen Begleitvegetation durch Sukzession
- Abschnittsweiser Ankauf von Uferrandstreifen
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Beseitigung von Abstürzen durch die Anlage naturnaher Raugerinne oder Beseitigung der Ursache (z. B. Tausch von Verrohrungen an denen sich Abstürze gebildet haben gegen nach unten offene Profile)
- Entfernung von nicht mehr benötigten Querbauwerken
- Rückbau von Ufer- und Sohlverbau unter Berücksichtigung der lokalen Restrektionen
- Natürliches Anlanden von Sohlmaterial in restriktiven Massivsohlbereichen ermöglichen
Lineare Durchgängigkeit
Lineare Durchgängigkeit
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Beseitigung von Abstürzen durch die Anlage naturnaher Raugerinne oder Beseitigung der Ursache (z. B. Tausch von Verrohrungen an denen sich Abstürze gebildet haben gegen nach unten offene Profile)
- Entfernung von nicht mehr benötigten Querbauwerken
- Rückbau von Ufer- und Sohlverbau unter Berücksichtigung der lokalen Restrektionen
- Natürliches Anlanden von Sohlmaterial in restriktiven Massivsohlbereichen ermöglichen
Einblicke ins Projekt
In mehreren Abstimmungsterminen mit den Vertretern der Gemeinde, den ansässigen Wasserkraftanlagenbetreibern und den Fachbehörden wurden Vorabstimmungen über die durchzuführenden Gewässerentwicklungsmaßnahmen im Rahmen des Programms „100 Wilde Bäche für Hessen“ getroffen.
Mitte 2023 wurden die Planungsleistungen zur Renaturierung beauftragt und anschließend zwei Bachbegehungen zur Bestandsaufnahme durchgeführt. Darauf aufbauend wurde durch den Planer ein Konzept zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie erstellt. Auf dieser Grundlage soll der notwendige Flächenerwerb vorbereitet werden.