Rhinabach
Beim Rhinabach handelt es sich um ein Gewässer, das dem Fließgewässertyp 5.1 „Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche“ entspricht. Seine Quellregion befindet sich nördlich von Stärkelos. Von dort fließt der Bach parabelförmig, unterhalb der Stärkeloser Höhe entlang, bis zur Ahlertsmühle. An diesem Punkt knickt der Bach nach Süden ab, um dem Fuß des Hehrbergs bis nach Rhina zu folgen, wo er schließlich in die Haune mündet.
Defizite am Gewässer
Zwischen Stärkelos und der Ortslage Rhina ist der Bach in weiten Teilen strukturarm, was eine Besiedlung mit anspruchsvolleren Tier- und Pflanzenarten verhindert. Die Ufer sind hiervon in besonderem Maße betroffen. Innerhalb der Ortslagen wird der Bach in einem Betonprofil geführt. Eine eigendynamische Entwicklung ist dort ausgeschlossen. Zudem ist die Durchgängigkeit für Organismen (Fische und Fischnährtiere) an mehreren weiteren Stellen im Verlauf des Bachs eingeschränkt. Neben den Massivsohlen in den Ortslagen bilden Massivsohlen an Überführungen, diverse Abstürze und Durchlassbauwerke weitere Wanderhindernisse.
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement
Maßnahmen zur Strukturverbesserungen durch:
- Verlegung und Verbreiterung des Bachbetts innerhalb der Ortslage von Rhina unter Berücksichtigung von lokalen Restriktionen
- Uferabflachung und Initialmaßnahmen zur natürlichen Laufentwicklung
- Entwicklung einer natürlichen Ufervegetation durch Sukzession und ggf. durch Initialpflanzungen mit gebietseigenen Gehölzen
- Einbau von Strukturelementen aus Totholz und Steinmaterial unter Berücksichtigung von lokalen Restriktionen
- Abschnittsweiser Ankauf von Gewässerrandstreifen
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Beseitigung von Abstürzen durch Sohlrampen/-gleiten oder Beseitigung der Ursache (z. B. Tausch von Verrohrungen gegen nach unten offene Profile)
- Rückbau von Ufer- und Sohlverbau
- natürliches Anlanden von Sohlmaterial in restriktiven Massivsohlbereichen ermöglichen
Lineare Durchgängigkeit
Lineare Durchgängigkeit
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Beseitigung von Abstürzen durch Sohlrampen/-gleiten oder Beseitigung der Ursache (z. B. Tausch von Verrohrungen gegen nach unten offene Profile)
- Rückbau von Ufer- und Sohlverbau
- natürliches Anlanden von Sohlmaterial in restriktiven Massivsohlbereichen ermöglichen
Einblicke ins Projekt
Ende des Jahres 2022 wurde gemeinsam mit Vertretungen der Gemeinde, der Genehmigungsbehörde und des Planungsbüros ein Auftakttermin veranstaltet. Der komplizierte, innerörtliche Bereich konnte direkt im Anschluss besichtigt werden.
Mitte des Jahres 2023 fand eine Begehung des Rhinabachs durch das beauftragte Planungsbüro statt. Die hieraus abgeleiteten ersten Ergebnisse wurden im dritten Quartal den Vertretern der Gemeinde, Hessen Mobils, des Landkreises und den zuständigen Behörden vorgestellt. Im Ergebnis konnte sich Anfang 2024 auf eine Variante verständigt werden, die weiterverfolgt werden soll.
Aufgrund der beengten innerörtlichen Verhältnisse und weiterer Restriktionen sind umfangreiche Vermessungen und Bodenuntersuchungen notwendig. Diese werden voraussichtlich 2024 abgeschlossen. Hierzu müssen sich die Akteure zunächst auf eine bevorzugte Variante einigen. Parallel konnten 2024 bereits viele der notwendigen Erfassungen von Tieren und Pflanzen durchgeführt werden.