Pilgerbach

Gewässerkennzahl 42898
Einzugsgebiet in Hessen 25,57 km²
Gewässerlänge in Hessen 8,8 km
Anliegerkommune Edermünde

Seinen Ursprung nimmt der Pilgerbach aus zahlreichen Gräben nordwestlich von Besse. Eine eigene Quelle liegt nicht vor. Dadurch fällt der Oberlauf in der Regel im Sommer temporär trocken. In seinem Verlauf nimmt der Pilgerbach zwei weitere Zuflüsse auf und fliest durch die Ortslagen von Besse, Holzhausen und Grifte. Anschließend mündet er in die Eder. Er entspricht dem Fließgewässertyp 5.1 „Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche“ und der unteren Forellenregion.

Defizite am Gewässer

Der Pilgerbach ist in weiten Teilen von Strukturarmut und fehlenden natürlichen Gewässerrandstreifen geprägt, was eine Besiedlung mit anspruchsvolleren Tier- und Pflanzenarten verhindert. Innerhalb der Ortslagen von Grifte und Besse wird der Bach größtenteils in Betonprofilen geführt. Die Massivsohlenabschnitte in den Ortslagen sowie an Überführungen, diverse Abstürze und Durchlassbauwerke bilden weitere Wander­hindernisse. Damit wird die Durchgängigkeit für Organismen (Fische und Fisch­nähr­tiere) im Verlauf des Bachs eingeschränkt. Darüber hinaus verhindern der Uferverbau und der gradlinige Bachverlauf eine eigendynamische positive Gewässerentwicklung.

Entwicklungsmaßnahmen

zur Renaturierung

Entwicklungsmaßnahmen 

zur Renaturierung

Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement

Potenzielle Maßnahmen zur Strukturverbesserung:

  • Initialmaßnahmen zur natürlichen Laufentwicklung
  • Rückbau von Uferverbau sowie Einbau von Strukturelementen aus Totholz und Steinmaterial unter Berücksichtigung von lokalen Restriktionen
  • Entwicklung einer natürlichen Ufervegetation durch Sukzession und ggf. durch Initialpflanzungen mit standorttypischen Gehölzen
  • Strukturmaßnahmen zur Erhöhung des Retentionsraums z. B. durch Gewässeraufweitungen, Grabentaschen oder Seitengerinne
  • Abschnittsweiser Ankauf von Gewässerrandstreifen

Potenzielle Maßnahmen zur Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere:

  • Beseitigung oder Umbau von Abstürzen z. B. durch naturnahe Sohlrampen/-gleiten
  • Beseitigung oder Umbau von Durchlässen mit Massivsohle z. B. durch den Tausch von Verrohrungen gegen nach unten offene Profile
  • Rückbau von Ufer- und Sohlverbau und natürliches Anlanden von Sohlmaterial unter Berücksichtigung der von lokalen Restriktionen ermöglichen

Lineare Durchgängigkeit

Lineare Durchgängigkeit

Potenzielle Maßnahmen zur Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere:

  • Beseitigung oder Umbau von Abstürzen z. B. durch naturnahe Sohlrampen/-gleiten
  • Beseitigung oder Umbau von Durchlässen mit Massivsohle z. B. durch den Tausch von Verrohrungen gegen nach unten offene Profile
  • Rückbau von Ufer- und Sohlverbau und natürliches Anlanden von Sohlmaterial unter Berücksichtigung der von lokalen Restriktionen ermöglichen

Einblicke ins Projekt

Vorabstimmungen

Bei einem „Runden Tisch“ mit den Vertretern der Kommune und den Fachbehörden wurden Vorabstimmungen über die durchzuführenden Gewässerentwicklungsmaßnahmen im Rahmen des Programms „100 Wilde Bäche für Hessen“ getroffen.

Weiteres Vorgehen

2024 sollen die Planungsleistungen zur Renaturierung ausgeschrieben werden. Durch den Planer ist ein Konzept zu erstellen, welches mit allen Beteiligten abgestimmt wird. Danach wird die Genehmigungsplanung erstellt und zur Bewilligung bei der verantwortlichen Behörde eingereicht.

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Defizite am Pilgerbach

100 Wilde Bäche für Hessen ist ein Programm des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

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