Ulmbach
Naturschutzgebiet
Biber
Der Ulmbach entspringt direkt nördlich der Ortslage Fleschenbach im Gemeindegebiet von Freiensteinau im Vogelsbergkreis und verläuft bis zur Kreis- und Gemeindegrenze durch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dann tritt der Ulmbach in das Stadtgebiet von Steinau an der Straße (Main-Kinzig-Kreis) ein und fließt durch das NSG „Märzgrund bei Ulmbach“ und die Ortslage Ulmbach. Hier ist das Gewässer durch die Bebauung stark eingeengt und teilweise überbaut. Im weiteren Verlauf kreuzt der Ulmbach die L 3195 und fließt in einem engen Tal durch Grünland und bewaldetes Gebiet. Durch Felder und Wiesen verläuft er weiter östlich des Steinauer Stadtteils Marborn und quert die BAB 66 und die Bahnstrecke Frankfurt–Göttingen und mündet südwestlich der Stadt Steinau an der Straße in die Kinzigtalsperre. Der Ulmbach gehört zu den grobmaterialreichen, silikatischen Mittelgebirgsbächen (Gewässertyp 5).
Defizite am Gewässer
Der Ulmbach ist abschnittsweise durch negative Veränderungen gekennzeichnet. Hauptprobleme für eine naturnahe Gewässerentwicklung besonders in den landwirtschaftlich genutzten Bereichen sind Strukturarmut im Gewässerbett, teils massive Uferbefestigungen in den Ortslagen, ein enges oder eingetieftes Gewässerprofil, sowie einige Wanderhindernisse für Fische und wassergebundene Kleintiere. Im bewaldeten Bereich zwischen der Querung der L 32195 und nördlich von Marborn ist der Ulmbach in seiner Gewässerstruktur bereits nur gering verändert.
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement
Geplante Strukturverbesserungen durch:
- Uferabflachung und -aufweitung zur natürlichen Laufentwicklung
- Einbau von Strukturelementen wie Totholz und Steinmaterial
- Teilweise Entfernung von Uferbefestigungen
- Entwicklung einer natürlichen Ufervegetation durch Sukzession und ggf. durch Initialpflanzungen mit gebietseigenen Gehölzen
- Abschnittsweiser Ankauf und Auspflockung von Gewässerrandstreifen
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Entfernung einiger Wanderhindernisse
- Rückbau oder Umgestaltung von Abstürzen
- Anlage von Umgehungsgerinnen
- Naturnahe Gestaltung von Massivsohlenabschnitten
- Zugabe von Sohlsubstrat
Lineare Durchgängigkeit
Lineare Durchgängigkeit
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Entfernung einiger Wanderhindernisse
- Rückbau oder Umgestaltung von Abstürzen
- Anlage von Umgehungsgerinnen
- Naturnahe Gestaltung von Massivsohlenabschnitten
- Zugabe von Sohlsubstrat
Einblicke ins Projekt
Die Stadt Steinau an der Straße (Main-Kinzig-Kreis) und die Gemeinde Freiensteinau (Vogelsbergkreis) wollen den Ulmbach als interkommunales, kreis- und RP-übergreifendes Projekt bearbeiten. Somit kann gewährleistet werden, dass das gesamte Gewässer durch einen Fachplaner betrachtet und ganzheitlich bearbeitet werden kann.
Vor der Ausschreibung der Planungsleistungen wurde zur Festlegung des Maßnahmenumfangs und zur Abstimmung des Vorgehens im Dezember 2022 ein Runder Tisch und eine Gewässerbegehung mit den Kommunen sowie den Fachbehörden und der HLG durchgeführt. Die hier erworbenen Kenntnisse flossen direkt in die Ausschreibung der Planungsleistungen ein.
Die interkommunale Ausschreibung und Vergabe der Planungsleistungen für den Ulmbach wurden im Herbst 2023 durchgeführt. Es konnte ein erfahrener Fachplaner für das Projekt beauftragt werden.
Im ersten Quartal 2024 hat das Planungsauftaktgespräch mit den Beteiligten stattgefunden um das weitere Vorgehen abzustimmen und erste Maßnahmenvorschläge zu diskutieren. Die Vorplanung wird aktuell durch den Fachplaner erarbeitet. Auf dieser Grundlage soll der notwendige Flächenerwerb vorbereitet werden. Es ist beabsichtigt, die betroffenen Bachanlieger über die potenziellen Maßnahmen zu informieren und die Mitwirkungsbereitschaft abzufragen.