Krebsbach (MKK)
Naturschutzgebiet
Biber
Als Rollgraben entspringt der Krebsbach nordöstlich der Ortslage Erbstadt im Stadtgebiet von Niddatal und durchfließt die Kommunen Niddatal und Nidderau. Ab der Einmündung des Seegrundgrabens in Erbstadt wird das Gewässer als Krebsbach bezeichnet. Zwischen den Ortslagen Erbstadt und Heldenbergen verläuft der Krebsbach durch das Naturschutzgebiet „Krebsbachtal bei Kaichen“. Nach 7,8 km mündet das Gewässer südöstlich der Ortslage Heldenbergen in die Nidder. Der Krebsbach gehört zu den grobmaterialreichen, silikatischen Mittelgebirgsbächen (Gewässertyp 5).
Defizite am Gewässer
Der Krebsbach ist abschnittsweise durch negative Veränderungen gekennzeichnet. Hauptprobleme für eine naturnahe Gewässerentwicklung sind Strukturarmut im Bereich des Gewässerbettes, ein enges oder eingetieftes Gewässerprofil und das abschnittsweise Fehlen natürlicher und naturnaher Gewässerrandstreifen und gewässerbegleitende Gehölze. Um diese Defizite zu beheben wurden im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens bereits die Mündung des Krebsbaches in die Nidder und einige Abschnitte im Unterlauf bis zur Ortslage Heldenbergen naturnah umgestaltet. Es wurden Uferaufweitungen durchgeführt und Störsteine sowie Totholz in das Gewässer eingebracht. Außerdem wurden Gewässerrandstreifen angelegt.
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement
Geplante Strukturverbesserungen durch:
- Gewässerbettaufweitung & Uferabflachung
- Anlage von Verzweigungsgerinnen & Gumpen
- Einbau von Strukturelementen wie Störsteine und Totholz
- Anpflanzen und Verdichten von Ufergehölzen
- Anlage von Gewässerrandstreifen
Einblicke ins Projekt
Die für die Anlage von Gewässerrandstreifen notwendigen Flächen befinden sich größtenteils bereits im kommunalen Eigentum. Hier wurden im Winter 2022/2023 Randstreifen für die eigendynamische Entwicklung des Gewässers ausgewiesen. Darüber hinaus werden diese Flächen im Auenbereich genutzt, um die Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung am Krebsbach zu fördern.
Im Rahmen der Unterhaltung wurde im Winter 2022/2023 kleinräumige Strukturmaßnahmen wie Uferabflachungen und der Einbau von Totholz am Krebsbach umgesetzt. Außerdem wurde ein Nebengerinne angelegt.
Im März 2023 erfolgte die Bauabnahme durch die zuständige Untere Wasserbehörde. Damit ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Durch die Nutzung kurzer Kommunikationswege und unbürokratische Abläufe zwischen allen Beteiligten konnte am Krebsbach eine schnelle, kostengünstige und dem Gewässer angepasste Maßnahmenumsetzung erfolgen, sodass sich der Krebsbach zukünftig wieder eigendynamisch entwickeln und Lebensräume für eine Vielzahl an Gewässerorganismen bieten kann. Damit ist die Bearbeitung im Rahmen des Programms „100 Wilde Bäche für Hessen“ abgeschlossen.
Presseinformation
Gelungene Umsetzung am Beispiel
Krebsbach in Nidderau
Das Renaturierungsprojekt des Krebsbaches im Main-Kinzig-Kreis begann im Mai 2020 mit ersten Besprechungen und gemeinsamen Begehungen des Baches. Ein Fachplaner übernahm die Konzeption mit dem Ziel, das Gewässer mit Hilfe von Uferabflachungen, dem Einbau von Totholz und der Anlage von Nebengerinnen wieder naturnah zu gestalten. Dadurch wird die eigendynamische Entwicklung gefördert und es werden neue Lebensräume für Bachflohkrebs, Forelle und andere Gewässerorganismen geschaffen.
Die Umsetzung der Baumaßnahmen erfolgte im Winter 2022/23. Nach Abschluss aller Maßnahmen konnte der Krebsbach in Nidderau jetzt als einer der ersten Bäche aus dem Programm entlassen werden.
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