Walluf
Signalkrebs, Kalikokrebs, Japanischer Staudenknöterich
Äskulapnatter, Eisvogel
Die Walluf, ein grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach (Gewässertyp 5), entspringt südwestlich von Bärstadt auf einer Höhe von 440 m ü. NN. Zunächst verläuft sie über 3 km in nordöstlicher Richtung bevor sie in Wambach den Alauterbach aufnimmt und nach Süden abknickt. Auf den folgenden 7 km, auf denen die Walluf den Warmen Bach sowie den Rechtebach aufnimmt, durchquert sie zunächst die Ortslage von Schlangenbad und nimmt ihren Lauf anschließend vorbei an Georgenborn und Rauenthal ehe sie schließlich in Martinsthal ihre Richtung nach Südosten ändert. Nach der Durchquerung der Ortslagen von Ober- und Niederwalluf mündet der Bach auf einer Höhe von 80 m ü. NN bei km 507,8 in den Rhein.
Defizite am Gewässer
Zwischen Quelle und Rheinmündung durchquert die Walluf sechs Ortslagen in denen das Bachbett größtenteils befestigt und abschnittsweise röhrenförmig überbaut (verdolt) ist. Außerhalb der Ortslagen sollen massive Sohl- und Uferbefestigungen den durch Begradigungen entstandenen hohen Fließgeschwindigkeiten und der damit verbundenen verstärkten Erosion entgegenwirken. Abschnittsweise fehlen Gewässerrandstreifen. Weitere negative Einflüsse auf die Durchwanderbarkeit für wassergebundene Lebewesen und die Abflussdynamik entstehen durch Rohrdurchlässe, Brücken und Furten an Wege- und Straßenkreuzungen sowie durch die, als Stauanlagen für die (ehemaligen) Mühlgräben, errichteten Wehre. Eingewanderte Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise nordamerikanische Flusskrebse oder der Japanische Staudenknöterich, breiten sich aus und gefährden die heimische Fauna und Flora.
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement
Geplante Strukturverbesserungen durch (abschnittsweise):
- Herstellung eines beidseitig des Bachbetts durchgängigen Gewässerrandstreifens
- Entfernung von Ufer- und Sohlsicherungen
- Anlage eines neuen, geschwungenen Gewässerlaufs
- naturnahe Umgestaltung der Rheinmündung
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Aufbringen natürlichen Sohlsubstrats im Bereich von Massivsohlen
- Offenlegung eines Gewässerabschnitts
- Ökologisch durchgängige Umgestaltung von Durchlässen, Sohlrampen, Abstürzen, Wehranlagen und Furten
Lineare Durchgängigkeit
Lineare Durchgängigkeit
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Aufbringen natürlichen Sohlsubstrats im Bereich von Massivsohlen
- Offenlegung eines Gewässerabschnitts
- Ökologisch durchgängige Umgestaltung von Durchlässen, Sohlrampen, Abstürzen, Wehranlagen und Furten
Einblicke ins Projekt
Die Anlieger-Kommunen Kiedrich, Eltville am Rhein, Walluf und Schlangenbad haben sich auf eine interkommunale Zusammenarbeit für die gemeinsame Renaturierung von Walluf und Kiedricher Bach verständigt. Das bedeutet 4 Kommunen werden an 2 Bächen insgesamt in 5 Planungsabschnitten Maßnahmen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie umsetzen.
Die Renaturierung an der Walluf und am Kiedricher Bach sind mit allen projektbeteiligten Kommunen abgestimmt und die Vorbereitung zur Ausschreibung der Planungsleistungen ist erfolgt. Somit können für beide Bäche Maßnahmen zur Entwicklung naturnaher Gewässer-, Ufer- und Auenstrukturen und die Herstellung der linearen Durchgängigkeit durch ein zu beauftragendes Planungsbüro konkret geplant werden.
Die Planungsleistungen werden gemeinsam für den Kiedricher Bach und die Walluf in 2025 ausgeschrieben. Danach erfolgt die Vergabe an ein Fachbüro, das die Planung der Renaturierung bis zur Genehmigungsplanung umsetzt.