Kiedricher Bach
FFH- und Naturschutzgebiet
Äskulapnatter, Sumpfschwertlilie
Das Einzugsgebiet des Kiedricher Bachs, der als grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach (Gewässertyp 5) klassifiziert ist, befindet sich im Rheingau. Er entspringt nördlich des Heidekopfs und verläuft in leichten Bögen in süd-östlicher Richtung. Im Oberlauf durchquert er auf knapp 3,7 km das Naturschutzgebiet „Weihersberg bei Kiedrich“ und vereinigt sich mit dem Pfaffenborn ehe er die Ortslage von Kiedrich streift, wo er den Grünbach aufnimmt. Nach 8,75 km mündet der Kiedricher Bach in Eltville in den Rhein.
Defizite am Gewässer
Der Kiedricher Bach weist in den Ortslagen restriktionsbedingte Strukturdefizite, wie Uferbefestigung, naturfernen Ausbau und Begradigung, auf. Im Stadtgebiet von Eltville ist der Bach fast über die gesamte Strecke verdolt. Oberhalb von Kiedrich fehlen abschnittsweise eine standorttypische Ufervegetation und die damit einhergehende Beschattung. Vier Wanderhindernisse in Form von Abstürzen und Massivsohlenabschnitten beeinträchtigen die Passierbarkeit für aquatische Organismen.
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Entwicklungsmaßnahmen
zur Renaturierung
Strukturaufwertungen und
Flächenmanagement
Geplante Strukturverbesserungen durch:
- Herstellung eines durchgängigen Bachbetts aus gewässertypischen Materialien im bebauten Bereich zur Vernetzung der ober- und unterliegenden Abschnitte
- Naturnahe Anlage der bereits ausparzellierten Uferrandstreifen
- Entwicklung einer auentypischen Begleitvegetation
- Einbau von Strukturelementen wie Totholz oder Störsteinen
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Entfernung der Wanderhindernisse
- Umbau der beiden größeren Sohlabstürze
- Umgestaltung der Massivsohlenabschnitte
Lineare Durchgängigkeit
Lineare Durchgängigkeit
Wiederherstellung der Passierbarkeit für Fische und wassergebundene Kleintiere durch:
- Entfernung der Wanderhindernisse
- Umbau der beiden größeren Sohlabstürze
- Umgestaltung der Massivsohlenabschnitte
Einblicke ins Projekt
Die Anlieger-Kommunen Kiedrich, Eltville am Rhein, Walluf und Schlangenbad haben sich auf eine interkommunale Zusammenarbeit für die gemeinsame Renaturierung von Kiedricher Bach und Walluf verständigt. Das bedeutet 4 Kommunen werden an 2 Bächen insgesamt in 5 Planungsabschnitten Maßnahmen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie umsetzen.
Die Renaturierung am Kiedricher Bach und an der Walluf sind mit allen projektbeteiligten Kommunen abgestimmt und die Vorbereitung zur Ausschreibung der Planungsleistungen ist erfolgt. Somit können für beide Bäche Maßnahmen zur Entwicklung naturnaher Gewässer-, Ufer- und Auenstrukturen und die Herstellung der linearen Durchgängigkeit durch ein zu beauftragendes Planungsbüro konkret geplant werden.
Die Planungsleistungen werden gemeinsam für den Kiedricher Bach und die Walluf ausgeschrieben. Danach erfolgt die Vergabe an ein Fachbüro, das die Planung der Renaturierung bis zur Genehmigungsplanung umsetzt.